Neues entfalten
Das Zentrum für Weiterbildung bietet Zugangsmöglichkeiten zu universitärer Bildung für nichttraditionelle Studierendengruppen mit oder auch ohne Hochschulzugangsberechtigung. Es stehen hierfür das interdisziplinäre, strukturierte und leistungsorientierte ‚Studium für Ältere‘ für Menschen in der zweiten Lebenshälfte sowie das Programmangebot für Gasthörernde, die ohne berufsqualifizierende Absicht an wissenschaftlicher Weiterbildung teilhaben möchten, zur Verfügung. Der bei der Konzeption des Programmbereichs leitende Gedanke „Neues entfalten“ ergibt sich aus dem übergeordneten Ziel der persönlichen Weiterentwicklung im Sinne des lebenslangen Lernens. Universität lässt sich als ein alters- und berufsunspezifischer Bildungsort begreifen, an dem Weiterbildung in unterschiedlichen Lebensphasen interessengeleitet ermöglicht wird.
Als wissenschaftlich strukturierte Reflexionsräume regen Weiterbildungsangebote für die Zielgruppen der Gasthörenden und Senior-Studierenden eine Neuausrichtung oder Korrektur bisheriger Bildungswege an.
Grund stiften
Das Festhalten an der Idee der Universität als einer vielfältigen Wissenseinheit bedarf einer neuen Begründung. Das Studium Generale kann weder ein Fundament legen, das die ausdifferenzierten Einzelwissenschaften zusammenfügt, noch ein sinnstiftendes Ganzes repräsentieren – es kann jedoch auf das für die Idee der Universität Grundlegende fokussieren und die historische Konstituiertheit der Gegenwart aufdecken.
Grundlegend für die Universität ist seit ihrer Entstehung im Mittelalter das Prinzip der Freiheit in Forschung und Lehre, ferner ein kritischer Geist, zu dem auch die Selbstreflexion der Universität als öffentlicher Bildungsraum gehört. Im Bewusstsein dieser Tradition reflektiert das Studium Generale Anspruch und Wirklichkeit der Universität. Es sucht über die Geschichte der Wissenschaften und ihre Begrifflichkeiten, über die Methoden der Erkenntnisgenerierung und über die Verflechtungen der wissenschaftlichen Semantiken mit institutionellen und gesellschaftlichen Entwicklungen aufzuklären.
In diesem Sinne will das Studium Generale an der Bergischen Universität Grund stiften: Es will die Notwendigkeit zur transdisziplinären Zusammenarbeit begründen und die Voraussetzungen für die Möglichkeit schaffen, in fächerübergreifenden Konstellationen zu denken. Das Programm des Studium Generale öffnet und etabliert einen Reflexionsraum, in dem der Sinn für das Mögliche geschärft und zur Transformation des Wirklichen angestiftet wird.
Profile verwissenschaftlichen
Weiterbildende Studien sind besondere universitäre Bildungsformate, die die Voraussetzungen von Bildung im Medium der Wissenschaft für Berufstätige und Berufserfahrene mit einem ersten Hochschulabschluss schaffen. Der Idee des „Lebenslangen Lernens“ entsprechend wird auch einem außeruniversitären Adressatenkreis ein lebensbegleitendes Lernen an Universitäten ermöglicht. Passgenaue, spezifische Studienkonzepte werden entwickelt, die auch organisatorisch auf die Bedarfe und Bedürfnisse von Menschen eingehen, die sich neben ihrer Haupttätigkeit wissenschaftlich weiterbilden. Angeregt wird eine Transformation von biografisch akkumulierten Erfahrungen und beruflich erworbenem Wissen durch die Auseinandersetzung mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen in fachvertiefender oder erweiternder Absicht. Weiterbildende Studien entsprechen dem Prinzip iterativer wissenschaftlicher Bildung im Lebenslauf.
Der wechselseitig verknüpfte Zugang zu beruflichem Handeln und forschungsgeleiteter Wissensgenerierung ist sowohl Ausgangs- als auch Zielpunkt der Weiterbildenden Studien. Die Leitidee „Profile verwissenschaftlichen“ erklärt sich auch aus dieser Synthese von Forschungswissen und beruflichen Erfahrungen in einem jeweiligen Professionsfeld. Da Arbeitsfelder und -kulturen oftmals berufsgruppen-, abteilungs- und fachübergreifend organisiert sind, werden in der Regel auch die Angebote der Weiterbildenden Studien in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit mehreren Fachgebieten an den Fakultäten entwickelt. Mit Weiterbildenden Studien wird an der Universität Wissenstransfer nach außen und nach innen gestaltet.